22. Mai 2015

Brautkleider damals und heute

Als Vorreiter des heutigen Brautkleides gilt Pronovias. Der Brautmoden-Hersteller aus Barcelona feierte 2014 sein 50-jähriges Bestehen. Pronovias ist bekannt für elegante Kleider, mal aus schwerem Satin, mal aus federleichter Spitze, und für Schleier, deren zarte Stickereien der Braut schmeicheln.

Jahr für Jahr lädt das spanische Modelabel international bekannte Society-Persönlichkeiten sowie Berühmtheiten  zur Präsentation der Brautmode der kommenden Saison ein. Denn genau diese Klientel trägt die Kleider. Und ist  für viele Bräute Vorbild und Anregung zugleich. So erkennt man übrigens auch prima die Entwicklung der Brautmode: anhand royaler Hochzeitsroben und der Brautkleider der Stars. Ihre Looks schrieben Geschichte:

Prunkvoll und edel

Beginnend mit den 50er-Jahren, und da denke ich an die junge Elizabeth Taylor, die 1950 in einem schlichten Satinkleid aus kostbarer Seide und mit aufwendiger Perlenstickerei das 1. Mal heiratete. Ja, das Krönchen, oder auch Tiara genannt, vollendete das Bild.
Nennenswert aus diesem Jahrzehnt ist natürlich das Brautkleid von Grace Kelly. Einfach nur Romantik pur. Das Besondere daran war das hochgeschlossene Oberteil aus bestickter Spitze und die durchgehende Knopfleiste. Unglaublich: Insgesamt wurden für die Robe  90 Meter Tüll und 290 Meter Valencienne-Spitze verarbeitet.
Erst etwa zehn Jahre später wandelt sich der Schnitt zu eher geradlinigen Formen. Da fällt mir das Kleid von Priscilla Presley ein, die 1967 in einem weit geschnittenen, weißen Organza-Brautkleid mit einer langen Satin-Schleppe ihren Elvis heiratete.
Die Hochzeitskleider in den 60-ern wurden wieder kürzer und frecher. In den 70ern heirateten Stars auch mal im Hosenanzug, barfuß oder im wallenden Blümchenkleid mit dazu passendem Haarschmuck. Völlig ok!

Üppig mit Sahnehäubchen

Dann wurde die Brautmode wieder länger und rückte die Taille sprichwörtlich in den Mittelpunkt. Die 80er-Jahre standen damit ganz im Zeichen der neuen Romantik:
Wer könnte diese Trends nicht besser ausdrücken als die unvergessliche Robe von Prinzessin Diana! Die Märchenhochzeit von 1981 mit Prinz Charles hat doch jeder auf Abruf im Kopf, oder? Ihr elfenbeinfarbenes, bodenlanges und auffälliges Seidentaftkleid mit ausladendem Rock schmückten eine fast acht Meter lange Schleppe und ein spitzenbesetztes Mieder. Das üppig bestickte Modell  im überladenden Stil der 80er setzte damals Trends für die Hochzeitsbranche. Besonders die Puffärmel waren typisch für diese Zeit.

1994 versuchte Celine Dion den Look mit übertriebenem Kopfschmuck noch zu toppen, was ihr, unserer Ansicht nach, jedoch nicht so ganz gelungen ist. Eher ein Flop!

Schlicht und elegant

Im neuen Jahrtausend wandelt sich, gottseidank, der Stil durch etliche royale Hochzeiten zur schlichten Eleganz. Da fallen mir gleich mehrere wirklich majestätische Roben ein. Das Kleid von Mette-Marit war bestechend puristisch. Es fiel kaum auf, dass Schleppe und Schleier aus rund 125 Metern Seiden-Mousselin genäht wurden.
Kronprinzessin Victoria von Schweden trug im Juni 2010 eine kleine modische Revolution,  ein schlichtes Hochzeitskleid aus Duchesse-Seide. U-Boot-Ausschnitt und tiefer Rücken, einfach bezaubernd – so viel Haut zeigt Europas Hochadel normalerweise nicht vor dem Traualtar. Dank der berühmten, eher verspielten langen Schleppe aus Spitze, der Tiara, die bereits ihre Mutter, Königin Silvia trug, konnte die Braut fast auf jedes weitere Accessoire verzichten. Schlichte königliche Eleganz!

Ja, und dann, so behaupte ich mal, kam die Hochzeit des Jahrhunderts! Kate Middleton begeisterte 2011 mit dem relativ schlichten Brautkleid des Designers Alexander McQueen. Das Oberteil aus handgefertigter Spitze über matt schimmernden Seidenstoff, hochgeschlossen, jedoch mit einem tiefen Ausschnitt, in sanftem Elfenbein. Das Ganze mit einer 2,70 m langen Schleppe und einem dreilagigen, langen Schleier samt funkelnder Tiara kombiniert.
In nahezu jeder Kollektion findet sich nun ein in Stil und Form ähnliches Hochzeitskleid. Ich kann mich gut erinnern, weil es unser Eröffnungsjahr von edelweiss war. Oft haben wir bei der Terminanfrage gehört: „Ich suche genauso ein Kleid wie von Kate Middelton!“
Ob klassische A-Linie, pompöse Ballrobe oder schmale Silhouette: Brautkleider mit spitzenverzierten Dekolletés, hochgeschlossen oder mit V-Ausschnitt liegen im Trend. Auch auffallende Schleppen und lange, seidene Röcke mit einer zusätzlichen Lage handgefertigter Spitze finden sich zum Beispiel in den Kollektionen von Pronovias.

sanjavika

Sanja & Viktoria